Die Türken auf der Pack

 

Das späte 15. Jahrhunderts war eine Zeit besonderer „Landplagen“. 1469/70 war die Steiermark von der „Baumkircherfehde“ betroffen. Einer ihrer Anführer war Andreas von Greißenegg, welcher im Rahmen seiner Grundherrschaft auch Besitzungen auf der Pack hatte. In dieser Zeit wurde auch die Bedrohung durch die Türken immer akuter, und so wurden z.B. 1469 im Bereich des Packsattels „Verhaue“ (Feldbefestigungen) angelegt und diese von den einheimischen Bauern bewacht.

Direkt betroffen von einem Türkeneinfall wurde Pack am 10. August 1480. Damals war Erhard Polinger Pfarrer auf der Pack. Er verfasste eine Chronik, in der er auch dieses Ereignisse genau schildert: „Und war durch ganz Steiermark eine große Pest und die Türken mit einem ungeheurem Heer sind gewesen durch die ganze Steiermark und haben mich, Erharden Polinger, Pfarrer in der Packh zehn Türken überfallen und verfolgt, und zu Pferde entkam ich in den Freywald, Risenkogelwald, Stainzwald. Mein Kirchlein aber und dessen Schätze haben sie zusammen mit dem Weiler in der Packh am heiligen Laurenziabend verbrannt und fast meine ganze Gemeinde erschlagen und weggeführt, und haben meine Haushälterin mit Namen Elisabeth, ein betagte und brave Frau, zusammen mit Hansel, meinem Knecht, umgebracht. Die junge Tochter des Trapl haben sie weggeführt und fast die ganze obere und untere Steiermark mit Feuer und Schwert ganz gottserbärmlich verwüstet.“

Dieses Jahr 1480 war ein Jahr ganz besonderer Ereignisse. Ausser von den Türken wurde die Steiermark in diesem Jahr auch noch von Heuschreckenschwärmen sowie von der Pest heimgesucht. Das „Landplagenfresko“ am Grazer Dom erinnert in eindrucksvoller Weise daran.

Die Pfarrkirche von Pack wurde in der Folge wiedererrichtet und dürfte laut Jahrzahl am Westportal 1524 fertiggestellt worden sein.

Auf die Türken folgten dann bis 1490 die Ungarn, die unter ihrem König Matthias Corvinus Kaiser Friedrich III. bekämpften und wiederholt auf der Packstraße nach Kärnten zogen. Diese 20 Jahre Krieg verursachten nicht nur im Bezirk Voitsberg, sondern in der ganzen Steiermark einen erschreckenden Rückgang.
 
 

Prof. Mag.et Dr.phil. Ernst Lasnik

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